Unverpackt vor 70 Jahren - Tante Emma ums Eck


Tacho Küchenwaage

Einen Schritt zurück oder auch ein paar mehr. Unverpackt Läden wurden aus der Erkenntnis ins Leben gerufen, dass wir viel zu viel Verpackungsmaterial nur einmal verwenden und danach einfach entsorgen. 
In den Verpackungen stecken nicht nur viele Ressourcen, auch ihre Entsorgung führt zu schädlichen Umweltwirkungen. So wie wir, zeigen auch andere Unternehmen, dass es möglich ist auf die Verpackung zu verzichten und die eigenen Behältnisse zu nutzen. Das Konzept wirkt zunächst ungewohnt, ist in Deutschland jedoch nichts Neues. 

Eine Reise in die Vergangenheit: 
Der Tante-Emma-Laden ums Eck. Seit der Industrialisierung zieht es Menschen in Städte, hier gibt es mehr Arbeitsplätze als auf dem Land und die Hoffnungen auf bessere Lebensbedingungen sind groß. Anstelle der ländlichen Selbstversorgung wird die Nahrung mit dem neu verdienten Geld gekauft. Mit steigender Kaufkraft werden auch immer mehr Gemischtwarenläden eröffnet. Meistens von Frauen geführt, tragen sie seit den 1950’ern den Namen Tante Emma. Zum einen ist Emma zu jener Zeit ein beliebter Name, zum anderen bezeichnet das Wort Tante die Fürsorglichkeit der Inhaberin. Immer für einen Plausch zu haben und ein Bonbon für die Kleinen gibt es auch dazu. In den schweren Zeiten wird angeschrieben und erst Ende des Monats bezahlt. Reis, Mehl, Zucker und Salz werden unverpackt verkauft.

Was heute zur Liebe der Umwelt entsteht, war früher dem Mangel an Verpackungen geschuldet. Die eigenen Taschen wurden von der Kundschaft sorgsam gepflegt und immer wieder neu befüllt. Mit dem Gesetz des Preisbindungsverbots im Jahr 1974 konnten die kleinen Läden jedoch nicht mehr mit den Preisen der großen Discounter mithalten und verschwanden nach und nach vom Markt.

Rund 40 Jahre später, im Jahr 2014, gründete Marie Delaperrière den ersten Unverpackt Laden in Deutschland.
Über die losen Waren hinaus, werden auch bei uns biologische und regionale Produkte angeboten die weniger Treibhausemissionen verursachen als konventionelle Produkte. Durch das ausgewählte Sortiment und einen integrierten Deli entsteht ein enger Kontakt zwischen Kundschaft und Personal, der das Einkaufen anders als im Supermarkt nicht anonymisiert, sondern zu einem Erlebnis macht. Eben wie im Tante-Emma-Laden. So kann ein Wertewandel und ein bewusstes Konsumverhalten Raum finden. Mit der heimischen und privaten Atmosphäre möchten wir die neue Generation des Tante-Emma-Lädchens sein. Direkt vor der Haustür bieten wir regionale, nachhaltige und biologische Produkte. Bei Fragen rund um das Thema Klimawandel stehen wir dir mit Rat und Tat zur Seite. Wir freuen uns über jeden Besuch und hoffen mit dir zusammen einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen.